Die Sammlung
Sascha Wiederhold
Kikötő |
Ein wesentlicher Teil der Sammlung von Károly László war bereits 1996 in Ungarn zu sehen, im Rahmen einer großformatigen Ausstellung in der Kunsthalle in Budapest. 2006, also ziemlich genau 10 Jahre nach der ersten Ausstellung auf ungarischem Boden, sind jetzt wieder an die zweihundert Werke aus der László-Sammlung nach Ungarn, diesmal nach Veszprém gekommen.
Károly Lászlós Gesamtkollektion ist eine vielfältige und vielschichtige Sammlung, die von der Zeit her die vergangenen 300 Jahre umfasst. Die größte Gruppe innerhalb der Sammlung machen die Werke der bildenden Kunst aus, daneben findet man jedoch auch Gegenstände des Kunstgewerbes, Objekte aus dem asiatischen Raum, wertvolle Bücher, Design-Gegenstände, Stücke der Pop-Art und nicht zuletzt Fotos.
Károly László hat für die Ausstellung in Veszprém eine Auswahl aus seiner Bilder- und Skulpturensammlung getroffen, die in der gesamten Kollektion wohl den bedeutendsten Stellenwert hat. Dabei hat er drei deutliche Epochenschwerpunkte gesetzt: einen auf die avantgardistischen Tendenzen der 10er und 20er Jahre des 20. Jahrhunderts, den zweiten auf die künstlerischen Konzepte in den Jahren zwischen den zwei Weltkriegen, durch einige Werke ist zum dritten auch die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren neuen, aber zum Teil Traditionen fortsetzenden Künstlern vertreten.
Die ungarische bildende Kunst des 20. Jahrhunderts wird durch Namen wie István Beöthy, Sándor Bortnyik, Alfréd Forbát, Vilmos Huszár, Lajos Kassák, László Moholy-Nagy und János Mattis-Teutsch repräsentiert , von den ausländischen Künstlern sind August Herbin, Thilo Maatsch, Marcello Morandini, Francis Picabia, Frantisek Kupka oder Sascha Wiederhold mit besonderem Nachdruck zu erwähnen.
Beothy István
Aranysor |
Einige der oben genannten Künstler und deren Werke sind zugegebenermaßen verhältnismäßig wenig bekannt. Ihnen will Károly László, nicht zuletzt durch diese Ausstellung, eine besondere Bedeutung verleihen. Er möchte die Aufmerksamkeit der Kunsthistoriker auf sie lenken, weil er der Ansicht vertritt, dass man somit dazu beitragen kann, ein differenzierteres, nuancenreicheres Bild von einer Epoche zu schaffen.
Die vom Sammler selbst getroffene Auswahl, die von nun an in Veszpém der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, ist zwar nur ein Bruchteil der gesamten, mehrere Tausende Werke umfassenden Kollektion von Károly László, sie stellt nichtsdestotrotz einen spannenden Querschnitt und eine interessante Interpretation einiger wichtiger Zusammenhänge und Tendenzen in der ungarischen und internationalen Kunst des 20. Jahrhunderts dar.
Der künstlerische Berater und Kurator der Ausstellung aus der Károly-László-Sammlung ist Gábor Sz. Szilágyi, Kunsthistoriker.
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